Geschichte der Werbetechnik
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Die Schildermalerei - der Ursprung der Werbetechnik - ist ein Jahrhunderte altes Handwerk, das schon Mitte des 9. Jahrhunderts schriftlich erwähnt wurde. Aber damals war ihr Aufgabenbereich natürlich noch nicht im Genre 'Reklame' beheimatet, sondern im Umfeld des Rittertums. Schildermaler waren für die Bemalung des Schildes des Ritters mit dem zugehörigen Wappen zuständig. Daher heute noch das gleiche Wort für (Verkehrs-)Schild und (Schutz-)Schild. Noch heute beinhaltet das Wappen des Malerhandwerks drei Schilde.
Über viele Jahrhunderte hat sich an der Arbeit des Schilder- oder Schriftenmalers nichts geändert. Man hat die Schilder eben per Pinsel und Farbe angemalt. Eine Besonderheit gab es seit Ende des 19. Jahrhunderts bei Schaufensterbeschriftungen. Mit viel Glück kann man sie noch an ganz alten Schaufenstern sehen: Goldschriften. Und diese wurden tatsächlich aus Blattgold gefertigt! Vergolden zählte noch bis nach der Jahrtausendwende zum Ausbildungsinhalt des Schilder- und Lichtreklameherstellers (die Bedienung eines Computers hingegen noch nicht...). Auch Siebdruck (wie heute noch bei Textilien angewendet) wurde ab Anfang des 20. Jahrhunderts zur Schilderherstellung genutzt.
Für Fahrzeugbeschriftungen waren lange Zeit Schablonenfolien das verbreitetste Medium. Man klebte die Folie auf das Fahrzeug / die Plane, malte mit Hilfe einer Schablone die Beschriftung auf und schnitt diese dann aus. Immer mit größter Vorsicht, um den Lack nicht zu verkratzen oder die LKW-Plane durchzuschneiden.
Anfang der 80er-Jahre kam dann endlich die Technik auf den Markt, die noch heute Standard für Folienschriften ist: der Schneideplotter. Anfangs noch ohne Bildschirm - per 8-stelligem Display wie in einem Taschenrechner wurden per verschiedene Codes alle für die Beschriftung wichtigen Parameter einprogrammiert. Damit immer verbunden die Hoffnung, dass das Endergebnis auch wirklich so aussieht wie gewünscht - vorher Anschauen war ja nicht. Die Mechanik war aber dieselbe wie heute: der Schneideplotter schneidet die Schrift aus der Folie, überschüssige Folie wird händisch entfernt, verbleibende Schrift mit Übertragungsfolie überzogen und aufs Fahrzeug oder Schild geklebt.
Mitte der 90er-Jahre dann der nächste Quantensprung: die Einführung des Digital-Großformatdruckers. Im Prinzip ein großer Tintenstrahldrucker, der per Spezialtinten verschiedene Materialien bedrucken kann. Die Drucke sind aber weder sehr UV- noch kratzresistent und müssen immer mit Schutzlaminat überzogen werden. Eins bleibt aber nach wie vor: es braucht schon einiges an handwerklichem Geschick, Erfahrung und Übung, um die Folien am Ende auch aufkleben zu können. Sobald der erste Roboter auf den Markt kommt, der das auch noch erledigt, werden wir dies hier umgehend ergänzen - versprochen!
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